Ein eigenes Haus bauen

Du nennst ein Stück Land dein Eigen und hast die Finanzierung der Immobilie bereits geklärt? Dann möchtest du wahrscheinlich möglichst schnell dein Haus bauen. Bevor es jedoch so weit ist, stehen einige Entscheidungen an. Diese betreffen nicht nur die Frage „Fertighaus oder Architektenhaus?“. Auch bei der Baubeschreibung und dem Vertrag mit der Baufirma ist höchste Sorgfalt gefragt – ebenso wie bei der Überwachung des Baufortschritts und der Abnahme.

Haus bauen: Schlüsselfertiges Haus vs. Architektenhaus

Viele Kunden, die ein Haus bauen lassen und sowohl Kosten als auch Bauzeit reduzieren möchten, entscheiden sich für ein schlüsselfertiges Haus – auch Fertighaus genannt. Da Firmen diese Immobilien in hoher Stückzahl errichten, erhältst du bereits vor Baubeginn eine gute Vorstellung davon, wie das Haus aussehen wird. Doch natürlich sind deinen Gestaltungsmöglichkeiten und Sonderwünschen Grenzen gesetzt.

Wenn es ein echtes Unikat sein soll, kannst du den Hausbau auch zusammen mit einem Architekten angehen. Dieses Vorgehen bietet dir eine Fülle an Möglichkeiten: von der Auswahl der Materialien über die Raumaufteilung bis zu den energetischen Anlagen und der Gestaltung des Gartens. Dein Architekt plant das Haus nicht nur nach deinen Wünschen, sondern überwacht auch den gesamten Bau, sodass die Qualitätskontrolle stets gewährleistet ist. Nachteile eines Architektenhauses sind höhere Kosten und eine längere Bauzeit als bei Fertighäusern.

Baubeschreibung prüfen

Wer ein Haus bauen möchte und dafür eine Firma engagiert, sollte unbedingt die Baubeschreibung prüfen.

Dieses Dokument gibt Auskunft darüber, wie die Immobilie im fertigen Zustand aussehen wird. Doch nicht immer sind die Informationen für Laien verständlich – etwa, wenn es darum geht, die Qualität von Baumaterialien, Wand- und Bodenbelägen oder energetischen Anlagen zu bewerten. Darum empfiehlt sich ein unabhängiger Berater. Dieser kann die Beschreibung auch auf Vollständigkeit prüfen, denn: Was nicht schwarz auf weiß niedergeschrieben ist, muss die Baufirma nicht einbauen.

Vertrag prüfen

Wenn du ein Haus bauen möchtest und dafür eine Baufirma engagierst, solltest du den Vertrag genau prüfen. Folgende Punkte sind besonders wichtig, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden:

  • Überprüfe, für welche Zusatzkosten die Baufirma aufkommt: Das betrifft unter anderem das Herrichten des Bauplatzes, aber auch die Abfallentsorgung und das Legen von Anschlüssen.
  • Vereinbare ein kostenloses Rücktrittsrecht im Fall von Baumängeln und setze die Frist für die Beseitigung von Mängeln auf mindestens 5 Jahre an.
  • Finanzielle Vorleistungen stellen für dich als Bauherr ein großes Risiko dar. Stattdessen sollte die Bezahlung jeweils nach Fertigstellung eines Bauabschnitts erfolgen.
  • Achte darauf, dass der Vertrag einen Fertigstellungstermin für das Haus enthält. Auch sollte geregelt sein, ob die Baufirma für Verzögerungen in Form einer Vertragsstrafe haftet.

Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du den Vertrag unbedingt von einem Anwalt auf Vollständigkeit und nachteilige Klauseln überprüfen lassen.

Nach Fertigstellung: Ausführungsüberwachung und Abnahme

Wer ein Haus bauen lässt, sollte sich regelmäßig ein Bild vom Fortschritt auf der Baustelle machen. So lassen sich Mängel frühzeitig erkennen und leichter beheben als nach der Bauabnahme. Experten empfehlen, den Baufortschritt mindestens fünf Mal mit einem Sachverständigen zu überprüfen.

Nach der formellen Abnahme geht die Immobilie mit allen Rechten und Pflichten an dich als neuen Besitzer. Mängel, die du danach bemerkst, kannst du nur noch schwer reklamieren. Es empfiehlt sich darum, das Haus vor der Abnahme noch einmal von einem Experten auf Herz und Nieren prüfen zu lassen.

Du möchtest in jeder Bauphase den Überblick behalten und nichts vergessen? Dann empfehlen wir dir die kostenlose Checkliste von Immozy.

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